Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.
Im September 2020 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «Schweiz – eine Insel mitten in Europa. Was schätzt du an der Beziehung Schweiz-EU und welche Herausforderungen gilt es noch zu meistern?» mit.
Die Beiträge sind von den Autorinnen und Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.
Auf Twitter, Facebook und in unserer Instagram-Story kann während 24 Stunden für den Charakterchopf des Monats gestimmt werden:
Unsere Charakterchöpf
«Die Schweiz ist keine Insel, sondern fester Teil der Wertegemeinschaft Europas. Diese gemeinsamen Werte der Schweiz und ihrer europäischen Partner wie zum Beispiel die Menschenrechte oder die Demokratie wollen wir schützen und weiter stärken. Wir wollen in ganz Europa gleichberechtigt am Wirtschaftsleben teilnehmen und Bildung erwerben können. Wir wollen, dass Güter und Dienstleistungen innerhalb von Europa weiterhin ohne Hürden frei bewegt und gehandelt werden können, das sichert unseren Wohlstand nachhaltig. Der Weg dahin führt über eine Weiterentwicklung der bilateralen Verträge. Das ist kein politischer Selbstzweck, deshalb stehe ich und fast alle Unternehmen, Hochschulen und Wirtschaftsverbände hinter einem Rahmenabkommen mit der EU.»
Jürg Grossen, Nationalrat und Präsident Grünliberale Partei Schweiz
«Ich fühle mich als Schweizerin und nicht als Europäerin, schätze es aber gleichzeitig, dass die Schweiz ein Teil Europas ist. Wir haben in den letzten Jahren in der Beziehung Schweiz-EU viel erreicht und vieles, wie beispielsweise die Handelsverträge, Forschungsverträge oder die Personenfreizügigkeit trägt aus meiner Sicht zu unserem Wohlstand bei. Aus persönlicher Sicht schätze ich es besonders, dass das Reisen in Europa so einfach ist.
Für die Zukunft sehe ich die grösste Herausforderung in der weiteren Zusammenarbeit mit der EU, aber trotzdem der Wahrung unserer Souveränität. Es wäre schade, wenn die Schweiz Teil der EU würde und somit auch Errungenschaften wie die direkte Demokratie in Sachfragen schrittweise aufgeben müsste.»
Bettina Fahrni, Präsidentin Jungfreisinnige Stadt Zürich
«Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind aktuell in einem akuten Ungleichgewicht zulasten der Schweiz. Anstatt eine partnerschaftliche Beziehung zu pflegen, welche die gegenseitige wirtschaftliche Entwicklung fördert, wird die Schweiz von der EU unter Druck gesetzt.
Die Schweiz täte gut daran, sich bei Verhandlungen mit der EU selbstbewusster zu geben – Gründe dafür gäbe es genügend. So ist die Schweiz der drittwichtigste Handelspartner der EU. Konkret bedeutet dies, dass die EU für ca. 142 Milliarden Franken in die Schweiz exportieren kann, während die Schweiz für 122 Milliarden Franken in die EU exportiert. Das Handelsdefizit beläuft sich somit für die Schweiz auf knapp 20 Milliarden Franken.
Auch der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz empfiehlt uns mehr Mut und Selbstvertrauen mit seiner Aussage: «Es macht langfristig keinen Sinn, die Schweiz in etwas hineinzuzwingen, das sie gar nicht will. So etwas geht nie gut aus».
Besinnen wir uns darauf, was die Schweiz zu einem der erfolgreichsten Länder der Welt gemacht hat: nicht nur immer mit dem Strom schwimmen und sich zentralistischen internationalen Organisationen unterordnen, sondern den Mut haben, selbstbewusst und innovativ einen eigenen Weg zu gehen.»
Mike Egger, Nationalrat Schweizerische Volkspartei