Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.
Im September 2018 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «Was bedeutet Mut für Sie? In welcher Situation haben Sie schon Mut bewiesen?» mit.
Die Beiträge sind von den Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.
Auf Twitter und Facebook kann jetzt für den Charakterchopf des Monats abgestimmt werden:
«Mut bedeutet für mich, wenn man für jemanden einsteht, der ungerecht behandelt wird - auch wenn es für einen selbst unangenehm ist. Es gab in meinem Alltag eine Situation, in welcher ich meinen ganzen Mut zusammengenommen habe und dies tat. Während ich im Zug sass, stieg ein dunkelhäutiger Mann ein. Er fragte den Mann, der im 4er-Abteil neben mir sass, ob hier noch frei wäre. Dieser antwortete lediglich; „Sie haben sowieso kein Billett gelöst und fahren sicher schwarz“ Ich nahm daraufhin meinen ganzen Mut zusammen und fragte Ihn darauf hin, ob er aufgrund seines Gewichtes auch für zwei Sitze bezahlt hätte, wenn wir Personen schon auf Äusserlichkeiten reduzieren. »
Karin Graf-Herde, Intensivpflegefachfrau Kinderspital Zürich
«Nicht nur ich, sondern jeder von uns musste schon einmal Mut beweisen, denn Situationen, in denen Mut erforderlich ist, gibt es oft in unserem alltäglichen Leben. Angst umgibt uns täglich, doch ohne diese gäbe es auch keinen Mut. Der Mensch ist vor allem im Prozess des Erwachsenwerdens sehr auf diese Gegensätzlichkeit angewiesen. Wie ich es schon bei mir festgestellt habe, ist es essenziell für eine psychologische Entwicklung oder einen Prozess der Reife, seine eigenen Ängste überwinden zu können. Und wenn ich zurückdenke, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich nicht so viel Mut gebraucht hätte, als ich als Kind zum ersten Mal fern von Zuhause und weit weg von meinen Eltern übernachten musste, komme ich zum Schluss, dass mir wahrscheinlich ein Teil meiner Selbstständigkeit fehlen würde, hätte ich von mir nicht den Mut gefordert, diese Sache durchzuziehen.
Ohne die negativen Seiten des menschlichen Empfindens, wie der Angst, gäbe es auch keine Vorbilder, zu denen man heraufschauen kann. Und auch heute gilt für mich in Situationen, die Mut erfordern: „Wer nichts waget, der darf nichts hoffen“.»
Fabio Rickenmann, Schüler
«Den richtigen Weg zu gehen, obwohl es nicht immer der einfachste ist. Das bedeutet Mut in meinen Augen. Mit 29 habe ich meinen ehemaligen Boss aus der Firma heraus gekauft und es mit seinem Partner weitergeführt. Es war mit vielen Risiken verbunden, auch finanziell, jedoch weiss ich heute, dass es das richtige war.»
Mathias Wyrsch, Geschäftsführer von Comsolutions GmbH
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