Am 3. November 2020 lud der StrategieDialog21 im Rahmen einer etwas anderen Challenge21 zur Film-Premiere und Debatte. Ein Film von kreativen Menschen mit ausserordentlichen Persönlichkeiten. Eine Reportage zu fundamentalen Fragen. Und der Blick nach vorne. Eine Debatte mit Entscheidungsträgern zum neuen Umgang. Eine offene Diskussion zu vielfältigen Lösungen.
Mit ausreichend Abstand, Masken und einem ausführlichen Schutzkonzept durften wir die diesjährige Challenge21 in Zusammenarbeit mit dem ETH Entrepreneur Club im Daizy in Zürich durchführen.
In den Abend gestartet wurde mit Popcorn und der Premiere des eigens produzierten Films «Plan C - Wohin geht die Schweiz?». Die kreativen Köpfe dahinter: PHASE WAS. KOLLEKTIV. (mehr dazu im Kurzinterview). Porträtiert werden 10 Persönlichkeiten. Unternehmer oder Menschen aus dem Stiftungs- oder NGO-Sektor, aus dem Staatsbetrieb, Künstler oder Kulturschaffende. Optimistisch, witzig und mit kritischen und provokativen Blickpunkten. Es sind Lösungsansätze und Denkanstösse, was wir von den gegenwärtigen Entwicklungen für zukünftige Herausforderungen ableiten können.
Beim darauffolgenden Dinner wurde rege diskutiert. Wie geht man mit Krisen wie dieser um? Was kann man besser machen? Fragen, denen sich auch das anschliessende Panel widmete.
Eine Diskussion in familiärer Atmosphäre, moderiert von unserem Host Susanne Giger (Wirtschaftsmoderatorin, Dozentin, Verwaltungsrätin), mit einem hochkarätigen Podium aus Sicherheit, Wirtschaft und Medien:
- Brigadier Raynald Droz (Stabschef des Kommandos Operationen)
- Jobst Wagner (VRP REHAU AG)
- Michael Wanner (Geschäftsführer Watson)
Via Mentimeter, konnte sich auch das Publikum immer wieder einbringen. Die Resultate finden Sie hier.
Jobst Wagner blickt auf das Panel an der Challenge21 zurück.
«Die Coronakrise ist für alle eine grosse Herausforderung und Führungskräfte sind mehr denn je gefordert. Kommunikation mit den Mitarbeitenden und Erklären sind der Schlüssel. Es braucht Klarheit, wie mit Situationen wie Home Office oder Split Office (wie bei Watson der Fall) umzugehen ist. Der physische Kontakt, da sind sich alle einig, kann durch Zoom & Co. nicht ersetzt werden und ist von grosser Bedeutung. Lockere Gespräche oder der berühmte Moment an der Kaffeemaschine fehlen und das macht sich besonders in kreativen Prozessen bemerkbar.
Die Situation bietet aber auch Chancen. Die Arbeitszeit kann besser und effizienter gestaltet werden, weil beispielsweise weniger Reisen möglich sind. Und es entsteht ein neues Wir-Gefühl, zu dem insbesondere die Medienberichterstattung und der interpersonelle Austausch über Social Media beiträgt. So konnte die Armee beispielsweise problemlos zahlreiche Soldaten freiwillig rekrutieren, wie Brigadier Droz berichtete.
Social Media ist in dieser Situation Freund und Feind zugleich. Als Spiegel unserer Gesellschaft, ist diese Vernetzung nicht mehr wegzudenken. Bei Rehau haben wir gar ein eigenes soziales Netzwerk, das das Intranet ersetzt und spätestens seit der Krise essenzieller Bestandteil für die direkte und transparente Kommunikation mit unseren Mitarbeitenden ist. Social Media befeuert aber auch Hysterie und Polarisierung. In Zeiten, in denen Solidarität und das Miteinander zählen, ist das Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit dem StrategieDialog21 setzen wir auf fundierte Analysen, den substanziellen Diskurs und auf befruchtende Initiativen wie unseren Film Plan C.
Die Rolle der Medien war sicher nicht über alle Zweifel erhaben. Das Warten der Medien auf die nächste Katastrophe schwingt mit – es geht um Klicks und Geschwindigkeit bei Schlagzeilen wie «Keine Spitalbetten mehr». Andererseits haben die Medien eine zentrale Rolle als verlässliche Informationsquelle, kritische Analyse und insbesondere die Aufgabe des Einordnens der Ereignisse. Diese Aspekte erfordern ein hohes Verantwortungsbewusstsein und sind teilweise verbesserungswürdig.
Aber nicht nur die Medien, sondern auch die Unternehmer:innen sollten wieder selbstkritischer und vor allem glaubwürdiger werden. Dafür müssen sie aktiv mithelfen, für ihre Anliegen einstehen und öffentlich und transparent kommunizieren. Die Wirtschaft muss Teil der Lösung sein, nicht Teil des Problems.»
Zum Schluss ist sicher: nichts ist sicher. Ein perfekter Plan C existiert nicht. Das Publikum ist sich aber einig, dass Langfristigkeit zählt und an die Generation von morgen gedacht werden muss - egal ob Corona oder Klimawandel.
Film
Ein Film von: PHASE WAS. KOLLEKTIV
Produziert von: StrategieDialog21
Mit: Daniel Bloch (CEO & VRP Chocolats Camille Bloch SA), Amine Diare Conde (Aktion «Essen für Alle»), Adrian Gass (Stv. Leiter Matte Brennerei), Thomas Haemmerli (Autor & Filmer), Franziska Juch (Geschäftsführerin SwissFoundations), Ottavia Masserini (Mediensprecherin SBB), Linda Nartey (Kantonsärztin Kanton Bern), Franziska Schwarz (Vizedirektorin Bundesamt für Umwelt), Kilian Ziegler (Slampoet, Kabarettist, Wortspieler), Nina Zimmer (Direktorin Zentrum Paul Klee & Kunstmuseum Bern)